Tag 1 – 05.07.2022 – Oslo

Cancelled, Cancelled, Cancelled

Vierzehn Tage nach meiner Rückkehr war ich immer noch mit einem halben Bein in Norwegen. Viele meine Arbeitskollegen jammerten, dass der Urlaub viel zu kurz gewesen sei, um sich richtig zu erholen. Bei mir haben 5 Tage Norwegen ausgereicht und ich war auch 14 Tage danach noch völlig erholt und nichts konnte mich aus der Ruhe bringen. Ich weiss es klingt verrückt, aber es ist so. 

Aber jetzt der Reihe nach.

Eva und ich planten die Reise als reine Frauenreise ohne Männer. Zuerst waren mal 10 Tage geplant, aber dann mussten wir leider auf 5 Tage, aus beruflichen Gründen von Eva, verkürzen.

Wir planten einfach für 5 Tage um. Die Reisespezialistin von uns beiden ist Eva. Sie hat sich, genauso wie ich, in Norwegen verliebt und war schon mehrfach dort. Ich hatte genaue Vorstellungen was ich sehen und machen wollte. Zum Glück deckten sich unsere Vorstellungen. Wir wollten beide die Mitternachtssonne geniessen, sie wollte Freunde besuchen, einen Campingplatz anschauen und ich wollte mit Mitternachtssonne einmal Golfspielen. Eva legte sich ins Zeug und plante alles, Flüge, Mietauto, Unterkunft und sogar einige Ausflüge. Es war ein vollgestopfter Plan, aber das gefiel mir. 

Flüge plante sie extra mit SAS und nicht mit der Swiss, da diese angekündigt hatte eine Grosszahl der Flüge auf Grund von Personalmangel zu streichen. Wer konnte auch ahnen, dass die Piloten von SAS einen Tag vor unserer Abreise in den Streik treten. Aber so kam es. Am Montag, den 04.07.2022 waren daher alle Flüge gecancelt. Wir telefonierten, schrieben Whatsapp und trafen uns dann Montag gegen 20Uhr zu einer Krisensitzung. Was sollten wir machen? Alles canceln und auf später verschieben oder einfach versuchen alles umzubuchen. Wir schauten bis spätabends nach Flügen. 

Den Flug von Zürich nach Oslo konnten wir auf den Swiss Flug um 20.50 Uhr umbuchen. Wir wären später in Oslo, aber zumindest schon mal in Oslo. 

Schwieriger war der Inlandflug von Oslo nach Evenes. Bei Norwegian Air wurden wir fündig. Aber als wir endlich die Registration abgeschlossen hatten, waren bereits alle Plätze ausgebucht, bis auf den Abendflug. Nach langen hin und her entschieden wir uns noch einmal drüber zu schlafen und am Dienstag morgen zu entscheiden. Es stellte sich heraus, dass wir beide schlecht geschlafen hatten. Während Eva der Meinung war alles zu verschieben, wollte ich alles probieren. Da setzte sich mein unverbesserlicher Optimismus durch. Am Dienstagmorgen schaute ich schlaftrunken auf das Norwegian App und war auf einmal hellwach. Da waren doch noch 2 Plätze beim Mittagsflug frei. Schnell Eva angerufen, sie wahrscheinlich auch aus dem Bett geholt und gefragt, ob ich die fertig buchen soll. Sie ist in Windeseile zu ihrem PC gerannt und „Wart noch mit fertig buchen, ich versuche gerade noch 2 Plätze beim ersten Flug am Morgen zu buchen. Da verlieren wir nicht so viel Zeit und können unser Programm dann durchziehen.“ Es war eine gefühlte Ewigkeit, die ich wartete. Dann die Erlösung: „Ich habe sie. Du kannst deine Buchung abbrechen. Wir fliegen mit dem ersten Flug.“ 

„Super, siehst du immer optimistisch bleiben.“

„Ja, muss wohl mehr auf dich hören.“ 😊

Der Tag bis zur Abfahrt ging recht schnell vorbei. Einen halben Tag arbeiteten wir noch, dann wurden die Koffer fertig gepackt und endlich ging es los.

Während ich mir noch keine Gedanken um den Rückflug machte, hatte Eva schon alles gebucht. Leider verloren wir durch den Streik der SAS Piloten einen Tag. Denn wir mussten am späten Nachmittag am Samstag nach Oslo fliegen dort übernachten und dann am nächsten Morgen mit dem ersten Flug von Norwegian Air nach Genf. Das war die einzige Möglichkeit zurück in die Schweiz.

Eva vertraute noch nicht ganz auf Norwegian Air. Sie war bisher immer mit Swiss, SAS oder Wideroe geflogen, aber noch nicht mit der norwegischen Low-cost  Airline. Ich sah der Sache gelassen entgegen. Die Tickets hatte ich vorsichtshalber für uns beide auf Papier ausgedruckt, aber sie waren auch online in der App.

Wir waren viel zu früh da, aber egal. Auf keinen Fall wollten wir den Flug verpassen. Ich wusste, dass ich am Flughafen noch etwas kaufen wollte, aber das fiel mir erst wieder ein als ich den Koffer schon aufgegeben hatte. Genau ein Koffergurt. Da wir noch 3x fliegen werden und konnte ich ihn immer noch gebrauchen. Bei der Sicherheitskontrolle waren wir schnell durch und dann suchten wir uns ein Restaurant, wo wir etwas zu Abend assen und auf unseren Flug warteten. 

Abendessen auf dem Flughafen in Zürich

Am Gate gab es dann das letzte Selfie in der Schweiz. Dies diente zur Dokumentation das wir beide wirklich unterwegs nach Norwegen waren. 

Einsteigen in den Flug nach Oslo

Der Flug war ausgebucht und verlief ohne Zwischenfälle und auch unser Gepäck kam mit. Eva hatte für alle Fälle etwas Kleidung im Handgepäck dabei, während ich nur die Fotoausrüstung dabei hatte und darauf vertraute das unser Gepäck ankam. Auf der Anzeige stand es schon mal und es kam auch an. 

Warten auf Gepäck in Oslo

«Hey Eva wir sind in Oslo.» strahlte ich Eva an als wir zum Radisson blu liefen. Dort übernachteten wir. 

Radisson Blu in Oslo am Flughafen

Beim Einchecken erhielten wir jeder 2x 0.5l Mineralwasser. Das passte perfekt, denn ich hatte wirklich Durst und so musste ich mich um 23Uhr nicht erst auf die Suche nach Mineralwasser machen. Wir entschieden uns ohne Frühstück zu buchen, da unser Flug bereits um 8:55Uhr ging. 

Die Zimmer waren auch super.

Zimmer im Radisson Blu in Oslo am Flughafen

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