Tag 3 -07.09.2022 Kjerringøy und Kjerringøy Rorbusenter

Bevor ich entschied, was heute auf dem Programm stehen sollte, sah ich aus dem Fenster. Es war etwas bewölkt, aber nach Regen sah es nicht aus.

Also entschied ich mich, nach einem ausgiebigen Frühstück, einen Tagesausflug nach Kjerringøy zu machen. Von diesem Fischerdorf hatte Virgil mir erzählt. Er meinte: „Der Weg dorthin als auch das Dorf selber sei einen Besuch wert.“ Also auf nach Kjerringøy. Unterwegs hielt ich wie immer an, wenn mir etwas gefiel. Schliesslich hatte ich Ferien und den ganzen Tag Zeit.

Unterwegs nach Kjerringøy

Um nach Kjerringøy zu kommen, muss man mit einer Fähre fahren. Ich war viel zu früh oder zu spät da. Das kann man sehen wie man will.😉 Also ich schaute mich zuerst einmal um, ging zur Toilette, las etwas über Kjerringøy auf norwegisch und fotografierte den Fahrplan, damit ich auf dem Rückweg nicht allzu lange warten muss und ass meine mitgenommen Mandarinen.

Fähre nach Kjerringøy

Als ich nach einer sehr kurzen Fahrt wieder von der Fähre fuhr, wurde das Wetter immer besser. Es kam sogar die Sonne raus. 😊

Nach der Fähre traf ich auf Schafe, die munter kreuz und quer über die Strasse liefen und sah auch einen kleinen weissen Sandstrand.

nach der Fähre unterwegs nach Kjerringøy

In Kjerringøy angekommen parkte ich bei der Kirche, denn ich wollte den Ort zu Fuss erkunden. Da es bereits Mittag war, wollte ich etwas essen, aber wo? 🤔

Diesmal fragte ich nicht „Mr. Google“, sondern Virgil per Whatsapp. Er war heute mein „Mr. Google“ 😂. Die Antwort liess nicht lange auf sich warten.

„Entweder im „Handelsted“ oder im „Bryggehotell.“, kam zurück

Handelsted war gleich gegenüber von der Kirche. Leider war es geschlossen, denn es hatte nur noch am Wochenende offen. Tja, war eben keine Saison mehr. Also auf zum Bryggehotell. Vor dem Hotel standen viele Übertragungswagen mit vielen Kabeln die irgendwohin führten. Ich dachte mir nicht viel dabei, als ich den Eingang suchte. Auf meiner Suche begegnete ich einem Mitarbeiter vom Hotel und beschloss ihn zu fragen, ob ich etwas essen könne, denn das Hotel sah ziemlich leer aus.

„Entschuldigen Sie, kann ich etwas zu Mittag essen?“, fragte ich sicherheitshalber auf englisch

„Oh, tut mir leid wir haben heute geschlossen. Das norwegische Fernsehen dreht heute Abend hier eine Sendung und wir sind mitten in den Vorbereitungen. Tut mir schrecklich leid.“, bekam ich zur Antwort.

Der Angestellte muss wohl meinen fragenden Gesichtsausdruck erraten haben und fügte hinzu:

„Wenn du die Strasse bis zum Ende läufst und dann rechts abbiegst, da gibt es einen Lebensmittelladen und auch Kaffee.“

Ich bedankte mich und machte mich auf zum Lebensmittelladen. Dort beschloss ich sicherheitshalber etwas mehr zu kaufen, denn dann würde es für das Abendbrot auch noch reichen. Auch fand ich im Laden noch lustiges Geschenkpapier. Ich kaufte dieses, damit ich das Geschenk für meinen norwegischen Instagram Freund einpacken konnte.

Verpflegung

Nach der Stärkung ging ich mir den Ort ansehen. Es waren wenig Leute zu sehen. Die meisten die ich traf, waren die Fernsehleute. Diese waren unverkennbar, da alle ein Logo auf ihrer Kleidung hatten und teilweise redeten sie englisch untereinander. Also waren es wahrscheinlich nicht alles Norweger.

Beim Bryggehotell sah ich einen weissen Kleinbus mit norwegischen Touristen. Auch die wollten etwas essen aber auch vergebens.

Impressionen von Kjerringøy

Ca. 20 km weiter war das Kjerringøy Rorbusenter.

‚Das norwegische Fernsehen wird bestimmt nicht an 2 Orten gleichzeitig drehen. Vielleicht gibt es dort noch etwas zu essen oder wenigstens einen Kaffee‘, dachte ich.

Unterwegs nach Kjerringøy Rorbusenter

Auch dort waren keine Leute zu sehen. Wie ausgestorben. Als ich ankam fuhr gerade der kleine weisse Bus mit den norwegischen Touristen wieder ab. Da ahnte ich nichts Gutes. 😳 Ich lief umher, schaute auf’s Meer und schaute mir alles an was man hier sehen konnte ohne ein einzigen Menschen zu treffen. Gerade als ich wieder zum Auto ging begegnete ich einem jungen Mann.

„Entschuldigung kann ich hier einen Kaffee trinken?“, fragte ich diesmal auf norwegisch

Die Antwort kam auf englisch:

„Sorry wir haben geschlossen. Es ist Saisonende und ich habe ein Meeting. Ich habe nur schnell die Unterlagen geholt.“ und er zeigte auf die Papiere in seiner Hand, „sonst würde ich dir einen Kaffee kochen. Es tut mir leid.“

Da kann man nichts machen. „Darf ich mal die Toilette benutzen?“

„Ja, klar durch die Tür und dann links. Mach die Tür dann einfach zu. Sorry ich muss, die anderen warten.“, sagte er und verschwand.

Ich habe auch noch ein paar Fotos gemacht und dann ging’s wieder Richtung Kjerringøy.

Kjerringøy Rorbusenter

In Kjerringoy angekommen, stellte ich fest, dass ich für die Fähre viel zu früh war. Also hielt ich wieder beim Dorfladen an, holte mir einen Kaffee und etwas Süsses und setzte mich draussen auf eine Bank und genoss die Sonne. Der norwegische Kleinbus hatte die gleiche Idee. Einige lächelten mir zu denn wir hatten uns mehrmals getroffen. Ein älterer Mann hob seinen Kaffeebecher und prostete mir zu und lachte. Ich lachte auch und prostete zurück. Langsam stiegen sie wieder in ihren Bus ein. Als er gerade, vielleicht 2 Meter gefahren war, kam eine Frau von der Toilette zurück und rannte dem Bus hinterher. Jetzt hatten sie doch tatsächlich jemanden vergessen. 😂 Der Fahrer hielt an, entschuldigte sich und zählte dann zweimal seine Passagiere durch bevor er endgültig abfuhr. Ich blieb noch ein paar Minuten sitzen, liess mir die Sonne ins Gesicht scheinen und fuhr dann auch in Richtung Fähre.

Der weisse Kleinbus stand auch wieder in der Schlange (zwei Autos vor mir). Auf dem Rückweg hielt ich auch wieder ab und zu an und genoss die Gegend. Es war einfach ein herrlicher Tag. Ich kann die zwei Orte nur empfehlen. Es lohnt sich auf jeden Fall, wenn nicht gerade das norwegische Fernsehen dort dreht und das ganze Dorf deswegen beschäftigt ist. 😉

Als ich auf dem Rückweg war meldete sich Virgil per WhatsApp und wollte wissen wie es mir gefallen hat. Ich schickte ihm ein paar Fotos.

Am Abend erzählte ich ihm per WhatsApp was ich alles erlebt hatte. Er freute sich, dass es mir gefallen hatte. Wir chatteten noch eine Weile zusammen. Natürlich auf Norwegisch. 😊

Nebenbei erledigte ich noch die Socialnetworking Arbeit (WhatsApp und Instagram Story) für die Freunde und Bekannte daheim, bevor es dann ins Bett ging.

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