
Die Anlegestelle des Transferbootes zum Svartisen Gletscher füllte sich langsam mit Leuten. Es waren ein paar Spanier, eine deutsche Famillie mit einem 5 jährigen Sohn, 2 deutsche Studenten und ein paar norwegische Familien. Von der Anlegestelle sah man eine Nebelwand auf dem Meer. Ich hoffte, dass es hinter der Wand Sonne war und ich wurde nicht enttäuscht. Die spanischen Touristen baten mich ein Foto von ihnen zu machen. Im Gegenzug machten sie auch eins von mir.

Als wir die Nebelwand hinter uns hatten, strahlte die Sonne, also perfektes Wetter.😎
Nach dem Anlegen, ging ich mir ein Fahrrad ausleihen. Das habe ich Virgil versprechen müssen. Ich wollte mir eigentlich kein Fahrrad ausleihen, aber Virgil diskutierte mit mir so lange bis ich ihm versprach mir ein Fahrrad auszuleihen. Die Norweger hatten zuerst ihr Fahrrad. Zum Schluss hatten alle ein Fahrrad bis auf die Spanier. Sie machten aber ein Foto von mir. Dies bekam Virgil dann als Beweis geschickt.
„Gut“, kam kurz und knapp zurück.
Mit dem Fahrrad ging es dann ca. 5km zum Gletscher. Es gab sogar einen Parkplatz für die Fahrräder.
Am Anfang lief ich mit der deutschen Familie zusammen. Ihr Sohn schien mich zu mögen und erzählte mir alles mögliche. So merkte er gar nicht wie weit wir schon nach oben gelaufen waren. Seine Mutter bremste ihn dann und machte eine Pause und es gab ein Picknick. Der Kleine wollte sogar sein Picknick mit mir teilen 😉. Ein Picknick wollte ich erst oben einlegen und so verabschiedete ich mich und ging alleine weiter.
Der Weg war nicht ganz einfach, aber mir gefiel es. Überall dienten Steine mit einer blauen Linie als Wegweiser. Die Aussicht war einfach nur schön.

Was mir auch aufgefallen ist, ich mir aber nicht erklären kann. Vor dem Tunnel, in Glomfjord, ist das Wasser richtig schwarz und jetzt nach dem Tunnel ist das Wasser blau und teilweise türkisblau.

Oben steht ein Hinweisschild (dreisprachig deutsch, norwegisch und englisch) das man nicht zu nah an den Gletscher gehen soll. Ich suchte mir einen Platz in der Sonne und ass eines meiner belegten Brötchen (hatte ich beim Frühstück gemacht) mit Mandarinen und genoss die Sonne. Als die Sonne etwas weniger wurde zog ich mich etwas wärmer und ging näher zum Gletscher. Da traf ich auch die deutsche Familie und die zwei Studenten aus Deutschland wieder. Der kleine Junge freute sich mich wieder zu sehen, fragte mich viel, aber wartete nicht bis ich antworte, sondern erzählte mir wieder alles was er unterwegs bis hierher gesehen hatte. Jeder machte von jedem schnell ein paar Fotos vor dem Gletscher und dann begaben wir uns wieder zu einem sicheren Abstand zum Gletscher. Da hörten wir auch ein sehr lautes Geräusch, aber wir hatten nicht gesehen was passiert war. Klar, war das sich der Gletscher bewegt hatte. Umsonst steht das Hinweisschild nicht da.

Alle zusammen machten wir uns auf den Rückweg. Der kleine Junge unterhielt uns alle. Kurz vor dem Fahrradparkplatz fanden wir einen schönen Platz und picknickten nochmal bevor wir mit den Rädern zurückfuhren. Als wir an der Anlegestelle ankamen, setzten wir uns auf eine Bank und genossen die Sonne mit einer norwegischen Waffel während wir auf das Transferboot warten. Während ich warte schrieb ich Virgil noch.
„Nehme das Transferboot um 17:45Uhr.“
„Ok. Dann halt auf dem Rückweg gleich nach dem Tunnel an und wir versuchen nochmal einen Fisch zu fangen.“
„Das mache ich. Bis gleich.“

Auch heute hatten wir kein Glück. Bei jedem von uns biss zwar ein Fisch, aber dieser zappelte so geschickt, dass er sich wieder vom Haken löste. So gingen wir wieder etwas einkaufen. Ich erzählte, halb norwegisch und halb englisch, was ich erlebt hatte und zeigte Virgil auch die Fotos. Auch musste ich zugeben, dass sein Tipp mit dem Fahrrad ausleihen doch gut war, denn auf dem Rückweg war ich sehr froh, dass ich die 5km zum Transferboot nicht laufen musste.
Wir verabredeten uns zum Frühstück und dann kam noch WhatsApp und Instagram Story dran, bevor ich müde zu Bett ging.